Bürgermeisterin sagt Danke

Sehr geehrte, liebe  Frau von Winterfeld

Liebe Partner aus Marburg,

Angesichts des bevorstehenden Weihnachtsfestes möchten wir unsere Freude aussprechen für die erfolgreiche Städtepartnerschaft, welche uns Jahr für Jahr Gelegenheit zu einem  Austausch , Wiedersehen oder auch  Kennenlernen bietet.

Ein sehr wichtiger Bereich im Rahmen dieser Partnerschaft ist der soziale Bereich und die jährlichen Hilfstransporte zu Ostern und Weihnachten, wurden an zahlreiche Angestellte der verschiedene Dienststellen des Bürgermeisteramtes sowie an die sozialen Einrichtungen verteilt und sind gut angekommen.

Nicht zuletzt boten die Weihnachtspäckchen, welche an die Kinder aus sozial schwächeren Familien verteilt wurden, eine große Freude und zauberten ein Lächeln auf deren Gesichter hervor.

Die Stadtverwaltung ist dem Verein sowie allen Helfer/innen des Vereins, für das einmalige Engagement und für die jährlich gespendeten Hilfsgüter dankbar und wünscht Ihnen allen gesegnete Weihnachten im Kreise Ihrer Familie und Freunde.

Mit freundlichem Gruß,

Astrid Cora Fodor

Bürgermeisterin

Vorweihnachtlicher Besuch in Marburgs Partnerstadt Sibiu

Der Verein „Hilfe für Sibiu/Hermannstadt e.V.“ sammelte am 11. November 2022 wieder Weihnachtspäckchen für bedürftige Kinder in Sibiu und dessen Landkreis. Dabei kamen dankenswerterweise – auch unter Beteiligung einer Frankfurter Grundschule –  600 Päckchen zusammen. Gleichzeitig wurden unter tatkräftiger Mithilfe der Studenten des Corps Teutonia, Marburg, alle gesammelten Kleiderspenden, 9 Krankenbetten, Schulmöbel für ca. 80 Kinder, ca. 300 vom Kinder- und Jugendparlament Marburg gesammelte Schulranzen , Lebensmittel und noch vieles mehr verladen und noch am gleichen Tag losgeschickt.

Carola von Winterfeldt und Ursula von Urff , die beiden Vorsitzenden des Vereins, reisten vom 29.11. – 3.12.22 nach Sibiu, um die Verteilung der Weihnachtspäckchen mitzumachen und sich davon zu überzeugen, wohin all diese Spenden gehen. Beide Damen berichten : „Nach einem überaus herzlichen Empfang durch Dr. Teo Padurean, dem Leiter unseres Hilfsprojektes, wurde zunächst das Besuchsprogramm festgelegt. Wir erfuhren, dass die Krankenbetten an eine Wohltätigkeitsorganisation gingen, die einerseits Waisenkinder über 15 Jahre betreut und nun ein Gebäude erhalten hat, das als Altersheim ausgebaut werden soll. Die Schulmöbel gehen in zwei Schulen im Landkreis. Dort sind vor allem die Stühle in einem erbärmlichen Zustand. Bei 350 Schülern sind 80 % Romakinder. Hier haben wir auch Weihnachtspäckchen verteilt – für viele Kinder das Einzige, was sie zu Weihnachten bekommen. Die überwiegende Anzahl der Päckchen hatte einen sehr schönen Inhalt. Aber wenn ein Kind ein Päckchen mit kleinen Bleistiftstummeln, schmutzigen Handschuhen oder ähnliches bekommt, fließen natürlich Tränen ! Das versuchen wir dann gleich mit einem anderen Päckchen auszugleichen. Auch die Schulranzen sind zum großen Teil in diese Schulen gegangen. Wir erfuhren, dass dringend gebraucht werden Kopierpapier, Bastelmaterial, Stifte und eben Schulmöbel (die jetzigen sind ca 25 Jahre alt !).

Bei einem Besuch im deutschen Konsulat haben wir die jetzige Konsulin auf unsere Aktivitäten aufmerksam gemacht und fanden dort großes Interesse. Im kommenden Jahr werden wir gemeinsam Besuche bei den alten Damen unseres Projektes der ambulanten Altenhilfe machen und auch zusammen die Weihnachtspäckchen verteilen. Dieses Jahr werden die Päckchen von der Stadtverwaltung in Schulen verteilt, in die Kinder aus sehr armen Familien gehen, da das aufgrund von Feiertagen nicht alles gemeinsam mit uns möglich war.

Bei einem Treffen mit der Oberbürgermeisterin von Sibiu, Frau Astrid Fodor, konnten wir besprechen, wie die Verteilung der Kleiderspenden noch verbessert werden kann und wer heute dort dafür zuständig ist.

Ein Schwerpunkt unseres Aufenthaltes war der Besuch einiger Personen, die  Teil unseres Projektes der ambulanten Altenhilfe sind. Mit großer Bestürzung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass sich zwischen dem Bild der Stadt mit ihren überfüllten Straßen, auf denen viele teure Autos fahren, und dem Leben dieser Personen ein immer gewaltigerer Graben auftut. Hier leben Menschen in Behausungen z. Teil weit unter 20 m² mit teilweise unverputzten oder schimmeligen Wänden, für die sie auch noch Miete bezahlen müssen. Wir waren in Zimmern, in denen der Kochherd mit Gas funktionierte und offene Gasflammen als Heizung des Raumes brannten. Nach Abzug der Miete und aller Abgaben für Strom, Wasser, Heizung  etc. bleibt den Menschen oft nicht mehr als €  30.- im Monat. Es ist unvorstellbar, wie man damit leben kann. Auch in Rumänien sind die Preise gewaltig gestiegen. Das hat zur Folge, dass einige unserer Schützlinge Dr. Padurean gebeten haben, auf die zweimal wöchentlich vorgesehene Pflege zu verzichten und das Geld lieber für den Einkauf von Lebensmitteln zu nehmen. Bei jedem Besuch flossen Tränen und die Angst war groß, dass wir unsere Hilfe einstellen könnten.

So können wir die Marburger Bevölkerung nur bitten, uns weiter zu unterstützen.“

Hilfstransport mit Krankenbetten….

Nach dem spontan organisierten Hilfstransport für ukrainische Flüchtlinge Mitte März war es wieder so weit, der Verein „Hilfe für Sibiu/Hermannstadt“ konnte einen weiteren Hilfstransport beladen und in Richtung der Marburger Partnerstadt auf den Weg bringen.

Einmal mehr war das Engagement  der Marburger Bürger sowie verschiedener Institutionen groß. Eine Klinik,  verschiedene Schulen und Kindergärten aus dem Umkreis stellten dringend benötigte Dinge zur Verfügung.

Entgegen der Prognose hatte der Wettergott ein Einsehen. So konnten viele helfende Hände der Mitglieder des Vereins, aber auch syrische Flüchtlinge, die schon viele Male mit angefasst haben, alle Spenden trocken verladen. Dies war vor allem eine Herausforderung, da unter anderem 9 Krankenbetten auf die Reise gingen. Daneben wieder Rollatoren, Rollstühle, Hygieneartikel, Kleiderspenden und Möbel für Schulen und Kindergärten. Letztere werden dringend gebraucht, denn augenblicklich gibt es in Sibiu viel zu wenig Kindergartenplätze und es fehlt an allem hierfür. „In jedem Fall sind wir froh, dass auch dieses Mal wieder ein 40-Tonner voll beladen werden konnte. Verteilt werden die Spenden u.a. an Altersheime, Nachtasyle und auch an die Angestellten der Stadt, die mit ihren sehr geringen Gehältern dankbar für solche Unterstützung sind.“ so das knappe Statement der Vorsitzenden Carola von Winterfeldt.

Die angespannte Situation in Sibiu wird durch die vielen ukrainischen Flüchtlinge, deren Versorgung sehr mangelhaft ist, verschärft. Sie werden mit wöchentlichen Lebensmittelspenden ebenso unterstützt wie die vom Verein organisierte ambulante Altenhilfe.  Ein Teil der Spenden geht auch an ein Flüchtlingslager an der  rumänisch/ukrainischen Grenze, das bereits beim Transport im März beliefert wurde.

Wieder möchten wir uns bei den Marburger Bürgern für die zahlreichen Sachspenden herzlichst bedanken. Auch für Geldspenden sind wir sehr dankbar, denn so ein Transport ist angesichts der so sehr hohen Spritpreise ungemein teuer.

Sondertransport für ukrainische Flüchtlinge

Rumänien und Moldawien erleben durch den anhaltenden Krieg in der Ukraine einen immer größer werdenden Zustrom von Flüchtlingen. Die Länder, die zu den Ärmsten Europas zählen, stehen dadurch vor besonders großen Herausforderungen. Aufgrund der jahrelang bestehenden Partnerschaft beschloss der Verein Hilfe für Sibiu e.V. die in Sibiu etablierten Strukturen zu nutzen, um sich humanitär für die Flüchtenden aus der Ukraine einzusetzen. In einer überregionalen Aktion in Marburg und Frankfurt wurde zur Abgabe von Sach- und Geldspenden aufgerufen.

Die Spendenaktion spiegelte die allgemeine Hilfsbereitschaft wieder und fand außergewöhnlich großen Anklang. So wurden allein in Frankfurt am 06. März auf dem Gelände der Engelbert-Humperdinck-Schule ca. 15 Tonnen Hilfsgüter wie Kleidung, Hygieneartikel, Masken, Matratzen, Lebensmittel, Babynahrung und Medikamente gesammelt. Diese wurden durch zahlreiche helfende Hände direkt vor sortiert, nach Themen geordnet in Kisten verpackt und anschließend mit Sprintern und Privatwagen nach Marburg
zum Lager in der Temmler Straße gebracht. In Frankfurt, Marburg und Umgebung beteiligten sich zahlreiche Privatpersonen und Firmen wie Apotheken, Schuhgeschäfte, Textilläden und Transport-unternehmen an der Spendenaktion so dass insgesamt über 20 Tonnen Spenden gesammelt werden konnten.

Am Donnerstag, den 10. März wurden die Hilfsgüter wieder mit Unterstützung der Studenten des Corps Teutonia, syrischer Flüchtlinge, Schüler des Gymnasium Philippinum und der Vereinsmitglieder auf einen rumänischen Sondertransport verladen und gingen auf den Weg nach Sibiu. Dort angekommen, wurden
die Spenden bedarfsgerecht an Hilfsorganisationen entlang der 7 Grenzübergänge zwischen der Ukraine und Rumänien und nach Moldawien verteilt, um die Not zu lindern, wo sie am größten ist.

Der Dank von Hilfe für Sibiu e.V. gilt allen Spenderinnen und Spendern, insbesondere der
Engelbert-Humperdinck-Schule in Frankfurt, dem Schuhhaus Herche in Treysa, den
Apotheken in Treysa und Ziegenhain, dem Modehaus Völkers in Wasenberg, E.Gerlach
GmbH in Lübbecke; Gutkauf Grosshandelsgesellschaft GmbH in Kirchhain; Hengstenberg
GmbH in Fritzlar; Südzucker AG in Wabern und der Firma smartmod in Frankfurt.

Für weitere Informationen verweisen wir auf die Webseite ww.hilfe-fuer-sibiu.de/
Für Fragen jeder Art steht Carola v. Winterfeldt, Tel. 0175-898 5518 immer zur Verfügung