Schulranzen für Kinder in Sibiu

Kinder- und Jugendparlament sammelt bis zum 2. Oktober

Marburg. Nicht alle Kinder können sich einen eigenen Schulranzen leisten, beispielsweise in Marburgs Partnerstadt Sibiu/Hermannstadt. Das Kinder- und Jugendparlament (Kijupa) sammelt daher wieder Schulranzen.

„Die Kijupa-Schulranzen-Aktion ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man gemeinsam mit wenig Aufwand sehr viel erreichen kann“, sagt der Kijupa-Vorsitzende Elias Hescher. In Deutschland besitzen Schüler im Schnitt drei Schulranzen oder Rucksäcke während ihrer Schulzeit. Aussortierte Stücke lagern somit häufig vergessen auf Dachböden. Während sich in Marburgs Partnerstadt Sibiu/Hermannstadt hingegen nicht alle Kinder einen Schulranzen leisten können.

Seit 2010 gibt es daher die Schulranzen-Aktion des Kijupa – verbunden mit zwei wichtigen Anliegen: Zum einen möchte das Kijupa einen Beitrag leisten, damit möglichst viele Kinder einen Schulranzen erhalten. Zum anderen möchte es ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und einen schonenden Umgang mit Ressourcen setzen.

Gebrauchte, aber noch funktionstüchtige Schulranzen und Rucksäcke können bis Freitag, 2. Oktober, immer montags bis mittwochs zwischen 9 und 16 Uhr, donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr im Haus der Jugend in der Frankfurter Straße abgegeben werden. Die Schulranzen werden dann im Herbst in Zusammenarbeit mit dem Verein „Hilfe für Sibiu/Hermannstadt“ in Marburgs Partnerstadt transportiert und finden dort neue Besitzer.

Weitere Informationen gibt es bei Friederike Könitz, Fachdienst Jugendförderung, Jugendbildungswerk unter Telefon 0 64 21 / 2 01 14 53 oder per E-Mail an friederike.koenitz@marburg-stadt.de.

OP vom 18.9.2020

LKW bringt Hilfsgüter nach Sibiu

Von Manfred Hitzeroth (OP vom 4.8.2020)

Ein Transport von Hilfsgütern für Marburgs rumänische Partnerstadt Sibiu wurde in der vergangenen Woche in Marburg gepackt. Es handelte sich dabei um den Sommertransport. Das erläuterte Carola von Winterfeldt, Vorsitzende des Vereins „Hilfe für Sibiu“.

Inzwischen sei es seit einigen Jahren so, dass über den Verein pro Jahr jeweils zwei Hilfstransporte aus Marburg nach Sibiu geschickt werden – mitten im Sommer und dann am Ende des Jahres bei der klassischen „Weihnachtspäckchen“-Aktion.

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, „Menschen in einem der ärmsten Länder Europa das Leben etwas zu erleichtern“, wie es im Vereinsflyer heißt. Dabei stehen momentan in Kooperation mit einem Sozialverein in Sibiu zwei Projekte im Mittelpunkt:

Einerseits die Hilfe bei der ambulanten Altenbetreuung, bei der 20 alleinstehende verarmte Menschen betreut werden. Zudem geht es um die Betreuung von jungen Schülern aus ärmsten Verhältnissen, die beispielsweise Schulmaterialien und Kleiderspenden erhalten.

320 Kartons mit Sachspenden

Jetzt wurde also in der vergangenen Woche wieder ein 40-Tonner bepackt. Beim Beladen des Lastwagens einer rumänischen Transportfirma, der sich zuvor auf den Weg nach Marburg gemacht hatte, halfen unter anderem drei syrische Flüchtlinge. Zudem war der Schwimmtrainer Manfred Hellmann dabei, der einige der aktiven Schwimmer und deren Eltern ebenfalls für die Sibiu-Hilfe begeistert hat.

So halfen beispielsweise die beiden Schülerinnen Hanna Schmidt-Dege und Teresa Dinges mit, die schon einmal bei einer Fahrt nach Sibiu mit dabei waren und Marburgs rumänische Partnerstadt aus eigener Anschauung kennen. Beide könnten sich vorstellen, in einigen Jahren bei der Sibiu-Hilfe auch noch intensiver mit dabei zu sein, sagten sie im Gespräch mit der OP.

Insgesamt wurden 320 Kartons mit Sachspenden eingepackt. Den größten Anteil der Lkw-Ladung nehmen die mehrere Hundert mit Kleidung gefüllten Bananen-Kartons ein, die in mühsamer Handarbeit gepackt wurden. „Somit ist sichergestellt, dass nur wirklich gute Kleidung in unsere Partnerstadt gelangt“, heißt es in einer Mitteilung auf der Homepage des Vereins.

Stadtverwaltung verteilt die Hilfsgüter

Aber auch Hilfsgüter für die Schulen wurden eingepackt: Dazu zählen Schulmöbel aus der Grundschule Edermünde sowie Tische und Stühle aus der Marburger Jugendherberge, elf Schultafeln aus der Steinmühle sowie sieben Beamer. Ebenso gesammelt wurden Rollstühle, Rollatoren und Gehhilfen. Die Hilfsgüter werden in Sibiu über die Stadtverwaltung an soziale Einrichtungen und Bedürftige weiter verteilt.

Unabhängig von der nach wie vor vorhandenen sozialen Hilfsbedürftigkeit in Sibiu ist auch die Pandemielage in der rumänischen Stadt nach wie vor ernst, berichtete Carola von Winterfeldt im Gespräch mit der Oberhessischen Presse. „Die Corona-Fälle nehmen zu und die Kliniken können keine Patienten mehr aufnehmen“, ergänzt Winterfeldt.

Die Fahrt des 40-Tonners Richtung Sibiu dauert rund anderthalb Tage. Nach der „Sommeraktion“ wird schon bald auch die Weihnachtsaktion vorbereitet. Dazu soll es im Herbst unter anderem einen Spendensammeltag sowie einen Second-Hand-Basar geben.

Weihnachtspäckchen erreichen Sibiu

Auch in diesem Jahr konnten in und um Marburg wieder hunderte Sachspenden eingesammelt werden, die mit einem Vierzigtonner eines rumänischen Unternehmens nach Sibiu, in die Marburger Partnerstadt , transportiert werden. Es war in diesem Jahr der zweite Hilfstransport, in Richtung Sibiu aufbrach. Verladen wurden 450 Karton mit Kleidung, Spielsachen und vieles andere mehr sowie über 500 Einzelspenden aus der Weihnachtspäckchen-Aktion. Die Spenden-Übergabe wird dann in der ersten Dezemberwoche persönlich vom Vorstand in Sibiu erfolgen.

An der Sammelstelle der Weihnachtspäckchen konnte sich auch Oberbürgermeister Dr. Spies von der Spendenfreudigkeit der Marburger überzeugen.

Hilfstranport war logistische Herausforderung

Am 21. Juni stand für den Verein „Hilfe für Sibiu/Hermannstadt“ mit der Beladung des 40t LKWs wieder ein Kraftakt an. In den ersten Monaten 2019 wurde Mobiliar aus Schulen, Kindergärten und anderen Örtlichkeiten zusammengetragen. Die beiden Lagerstätten platzten aus allen Nähten und die Vorsitzende Carola von Winterfeldt hatte schon große Bedenken, dass nicht alles verladen werden könnte. „Herzstücke“ dieses Transportes waren 19 große Schultafeln aus dem Landschulheim Steinmühle. Allein das Verladen dieser Stücke war eine logistische Herausforderung. Mit auf die Reise gingen weiterhin 27 Schultische samt Stühlen sowie 10 Computertische. An einen Kindergarten in Sibiu können 11 Tische und 60 Stühle sowie Spielmöbel, Puppenwagen übergeben werden. Dank tatkräftiger Hilfe von vielen Seiten, ging die Beladung flott über die Bühne was Mut macht, dass das auch im Herbst wieder der Fall sein wird.

An die vom Verein unterstützten Projekte konnten über 400 Kartons mit Kleiderspenden übergeben werden. Die Liste der zu unterstützenden Projekte ist lang und umfasst unter anderem „Das offene Haus“. Hier werden tagsüber Kinder aus sozial ganz schwachen Familien, meist Sinti und Roma, betreut. Dort werden Hausaufgaben gemacht, sie können sich waschen und bekommen eine Mahlzeit.

Dr. Teodor Padurean leitet in Sibiu die zwei Hauptprojekte des Vereins „Hilfe für Sibiu/Hermannstadt“. Eines davon ist die ambulante Altenbetreuung. Eine Vollzeitkraft und viele ehrenamtliche Helfer betreuen 20 alte Menschen mit einer Rente unter 150€. Im zweiten Projekt geht es um die Unterstützung junger Schüler aus ganz armen Verhältnissen. Derzeit sind es 10 Schüler/innen. Fünf von ihnen sind Patenkinder, die von Mitgliedern des Vereins bzw. freiwilligen Spendern unterstützt werden.

Zu den weiteren Empfängern gehören:

Das Nachtasyl, die Einrichtung ist von 19:00 bis 07:00 Uhr offen, hat Platz für 42 Personen und ist Anlaufstelle für Menschen ohne Bleibe.

Eine junge Rumänin, die mit ihrer Organisation ein Zigeunerdorf betreut und nachmittags insbesondere die dort lebenden Kinder. Die Hausaufgaben werden gemacht und abends bekommen sie ein reichliches Sandwich.

Eine Mitarbeiterin des Deutschen Forums, die zum Kirchenvorstand gehört und 3 x im Jahr einen Basar organisiert, dessen Erlös an alte alleinstehende Menschen in Form von Lebensmitteln wie Butter, Zucker, Mehl geht.

Das städt. Altersheim bekommt Wäsche und Kleidung. Kleiderspenden gehen auch an städt. Bedienstete, deren Gehalt sehr gering ist.

Um weiter solche Transporte ermöglichen zu können, ist der Verein auf Spenden angewiesen. Er freut sich über Spenden auf das Konto: IBAN: DE 74 5335 0000 0020 0035 29, BIC: HELADEF1MAR. Selbstverständlich können Spendenbescheinigungen ausgestellt werden.

Spendenaufruf

Spendensammlung für den nächsten Hilfstransport

Abgabetermine sind am Freitag, der 22.Februar und 1. März 2019, jeweils 16-18 Uhr im Bürgerhaus Marburg-Cappel, Goethestraße 1 (Seiteneingang).

Angenommen werden saubere und einwandfreie Kleidung für Erwachsene und Kinder, Bettwäsche, Hand- und Küchentücher, gut erhaltene Kinderschuhe, Spielsachen (keine Kuscheltiere),

medizinische Hilfsmittel, vor allem Pampers und Betteinlagen (auch angefangene Packungen), Gehhilfen, Rollstühle etc.  Dringend erbeten werden auch Putz- und Reinigungsmittel (keine angebrochenen Flaschen) für den Fußboden.

Die Spenden sollten möglichst in Bananenkartons verpackt sein, auf denen (nur zur Kenntnis für die packende Damen) Name und Adresse der Spender stehen sollten.

Als kleiner Zuschuss für die enorm hohen Transportkosten werden 2€ pro Karton erbeten. Für Fragen steht Carola von Winterfeldt, Tel. 01758985518 oder per Mail info@hilfe-fuer-sibiu.de zur Verfügung.

Schulbänke für Sibiu

Verein transportierte Möbel nach Rumänien

Zwei Nordhessinnen haben dafür gesorgt, dass Möbel aus der geschlossenen Grundschule Wasenberg nun im rumänischen Sibiu benutzt werden können. Carola von Winterfeldt aus Mengsberg und Ursula von Urff (Niederurff) vom Club Hilfe für Sibiu/Hermannstadt setzen sich seit vielen Jahren für bedürftige Menschen in Rumänien ein. Zuletzt besuchten die Frauen im November die Region, um wieder die in Marburg gesammelten Weihnachtspäckchen persönlich in den Schulen und Kindergärten von Marburgs Partnerstadt Sibiu zu verteilen. Dabei erfuhren von Winterfeldt und von Urff von der Direktorin einer Schule, dass dort ein großer Mangel an Schulmöbeln besteht.

„Wir waren nach Besichtigung der Schulräume und der darin befindlichen, für uns kaum vorstellbaren Möblierung mehr als betroffen“, berichten sie.

Durch Zufall erfuhren die Frauen nach ihrer Rückkehr, dass im Umkreis von Willingshausen drei Schulen zusammengelegt und die vorhandenen Möbel entsorgt werden sollten. Dabei handelte es sich um mehr als 100 Stühle, 50 Tische, Lehrerpulte, Regale und große Tafeln in tadellosem Zustand.

Bald erhielten die Frauen die Zusage für das Mobiliar. „Die Freude war groß, denn wir konnten förmlich vor uns sehen, wie diese Gegenstände nicht nur das Gesicht der mangelhaft ausgestatteten Räume der von uns betreuten Schulen in Sibiu verändern, sondern dem gesamten Schulbetrieb Auftrieb geben würden“, erzählt von Winterfeldt. 

Nun galt es noch, die hohen Transportkosten nach Rumänien zu organisieren, wobei die Stadt Sibiu außerstande war, zu helfen. So setzte sich der Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Sibiu dafür ein, dass die Eltern der Schulkinder einen finanziellen Beitrag leisteten.

Vier Klassenzimmer ausgestattet

Durch Vermittlung des Oberbürgermeisters in Marburg beteiligten sich die Sparkasse Marburg-Biedenkopf an den Transportkosten in Höhe von etwa 2000 Euro, ebenfalls der Rotary Club Schwalmstadt, die Raiffeisenbank Borken und durch Bemühungen des Freundeskreises Marburg/Sibiu der Ministerpräsident des Landes Hessen sowie Privatpersonen. So ist es schließlich gelungen, die Möbel kürzlich nach Sibiu zu schicken.

Von der Direktorin der Schule kam inzwischen ein sehr herzliches Dankeschön: In insgesamt vier Klassenzimmern konnten die mangelhaften Möbel ausgetauscht und ergänzt werden, teilte sie mit.